(Progressive Metal) [CD] Space Avenue - Voices from the Other Worlds - 2006, FLAC (image+.cue), lossless

Schon wieder eine neue Band aus Polen: Space Avenue. Die Band gründete sich zwar schon in 1999, aber aufgrund diverser Umbesetzungen und sonstiger Schwierigkeiten dauerte es ein bisschen, bis schliesslich das Debütalbum "Voices From The Other Worlds" im Kasten war. Und so kommt die Band gerade rechtzeitig zum aktuellen 'Hype' von Prog-Bands aus dem Nachbarland...
Aber während die Masse der polnischen Bands doch immer noch dem NeoProg zugeneigt ist (und in jüngerer Zeit vielleicht auch dem Phänomen "New Artrock"), sind Space Avenue doch ein bisschen anders gestrickt. Ihr Schwerpunkt liegt schon eher im ProgMetal, wenn auch bei dessen melodischer Variante. Okay, und Einflüsse aus dem besagten NeoProg und New Artrock gibt's auch noch.
Es beginnt düster, mit Keyboard-Flirren und -Plingen, bevor Gitarrenriffs, die verdächtig an die rockigeren Parts von "In Absentia" erinnern, den Kurs bestimmen. So steigert sich das langsam, auch getragen von der dunklen, rauhen Stimme von Sänger Lukasz "Krash" Piekarczyk, bis mit dem allerdings kurzen "Dreams" alles in einen heftigen Metal-Knaller mündet.
Nach diesem "Härte-Höhepunkt" schwenkt die Band allerdings in andere Gefilde um und bietet mit "The Garden" schon eher eine Halbballade, die deutlich im Melodic Rock angesiedelt ist, ohne allerdings die Grenze zum AOR zu überschreiten. Allerdings sorgen gerade die Keyboard-Soli hier auch immer noch für neoproggige Momente. Die Melodic-Rock-Schiene wird dann auch noch für das wieder etwas flottere "The Loner" durchgehalten.
Zum Abschluß sorgen Space Avenue dann nochmal für einen Stimmungswechsel und knallen mit "The Odyssey" einen ProgMetal-Longtrack im Stile von Fates Warning hin. Besonders das heftige, aber kühle Gitarrengeriffe erinnert stark an Jim Matheos Art sein Instrument zu bearbeiten (gerade auf den neueren Fates Warning-Werken).
Zur Freude aller Bewunderer der etwas härteren Gangart dominieren, trotz vielfältiger Keyboards, die Gitarrenparts das Album. Die Tasten agieren sehr geschmack- und effektvoll im Hintergrund, mit teilweise sehr modernen Klängen, die sich aber gut ins Hörbild eingliedern. Das erinnert wiederum öfters mal an die Art wie Richard Barbieri das bei Porcupine Tree handhabt. Die schlechte Nachricht ist leider, dass Keyboarder Krzysztof Wlodarski die Band gleich nach Abschluß der Aufnahmen verlassen hat und durch den Ex-Collage- / Ex-Satellite Tastendrücker Krzysztof Palczewski ersetzt wurde. Ob der das Keyboard-Spiel auch so zurückhaltend, aber effektiv hinbekommt, muss sich erst noch zeigen. Bass und Schlagzeug legen einen milde vertrackten, treibenden Rhythmusteppich, der der Musik zusätzliche Dynamik verleiht.
Space Avenue legen ein kurzweiliges, spassiges, unterhaltsames Debütalbum (das allerdings ein bisschen kurz geraten ist) vor, welches Appetit auf mehr von dieser Formation macht. Thumbs up!
Babyblaue Prog-Reviews

Łukasz "Krash" Piekarczyk - vocals
Michał Pytlak - guitars
Krzysztof Włodarski - keyboards
Kamil Wyziński - bass
Marcin "Kanclerz" Kwaśny - drums, vocals
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Piotr Marcin - bass